Am 26. März veranstaltete die Kolpingsfamilie Dahn in Kooperation mit dem Institut für pfälzische Geschichte und der Pfarrei St. Laurentius Dahn eine Gedenkfeier zu Pater Ingbert Naab anlässlich seines 75. Todestages.


Ablauf:

18:30 Uhr: Gedenkgottesdienst, St. Laurentius Kirche

19:30 Uhr: Gedenkrede Dr. Schwarzmüller, Pater-Ingbert-Naab-Haus

anschließend Ausstellungseröffnung und Sekt Empfang


Hier ein paar Dokumente dazu:


Einladung in der Presse (RP, 18.03.)

Dahn – Er war als Hitlergegner schon vor 1933 in ganz Deutschland bekannt, ist aber heute weithin vergessen: Ingbert Naab, in Dahn vor 125 Jahren geboren, starb vor genau 75 Jahren im Straßburger Exil. Sein Mitstreiter, der Journalist Fritz Gerlich, wurde von den Nationalsozialisten im KZ Dachau ermordet. Jetzt hat der Historiker Theo Schwarzmüller, der das Institut für pfälzische Geschichte in Kaiserslautern leitet, den Familiennachlass Naabs ausfindig gemacht und ausgewertet. Es handelt sich vor allem um 44 handschriftliche Briefe, aber auch zahlreiche Fotografien, Zeugnisse aus der Speyerer Schulzeit usw.

Am Freitag, 26. März um 19.30 Uhr lädt das Institut anlässlich des 75. Todestages nach Dahn ein. Direktor Dr. Schwarzmüller spricht, illustriert durch eine Reihe von Bildern, über die Biografie und Bedeutung des Kapuzinerspaters, der ursprünglich Karl Naab hieß und seinen Ordensnamen von der saarpfälzischen Stadt St. Ingbert erhielt. Im Mittelpunkt stehen seine frühen und erstaunlich hellsichtigen Warnungen vor dem “Dritten Reich”. Die Gedenkfeier findet um 19.30 Uhr im Ingbert-Naab-Haus statt; für den Mitveranstalter, die Kolpingfamilie, wird Vorsitzender Harald Reisel begrüßen. Die Sängerinnen Alexandra Bartz, Tanja Ehrhart und Svenja Markert umrahmen das Programm. Anschließlich gibt es Wein und Brezeln (Eintritt frei).

Der neu entdeckte Naab-Nachlass und weitere Dokumente, darunter sein Dahner Primizkranz und das einzige Farbporträt aus Eichstätt im Altmühltal, sind zusammen mit zeitgenössischen Fotoaufnamen aus der Lauterer Pfalzbibliothek auch am Samstag und Sonntag, 27. und 28. März, von 14 bis 17 Uhr im Naab-Haus ausgestellt.

Anmeldung für die Gedenkfeier beim Institut, Tel.: 06 31 – 36 47 303, email: info(at)institut.bv-pfalz.de oder der Pfalzbibliothek, Tel.: 06 31 – 36 47 111, Email: info(at)pfalzbibliothek.bv-pfalz.de – Pfalzbibliothek und Institut bereiten außerdem eine Ausstellung in Kaiserslautern zum publizistischen Werk Naabs vor.


Plakat zur Gedenkfeier

Plakat zur Ausstellung

Fürbitten

Gedenkrede - Dr. Schwarzmüller (Aus Tagespost, 25.03.)

Presseartikel PZ (30.03)


Hinweis auf nächste Ausstellung:


“Ein Christ gegen Hitler” – Naab-Ausstellung in der Pfalzbibliothek eröffnet

(aus Felsenland Aktuell - Ausgabe 18)

Die bisher größte und bedeutendste Ausstellung in der Pfalzbibliothek in Kaiserslautern ist dem frühen, aber vergessenen Hitler-Gegner Ingbert Naab gewidmet. Bei der Eröffnung stellte der Bischof von Speyer, Dr. Karl-Heinz Wiesemann, den Pfälzer Kapuzinerpater in eine Reihe mit Persönlichkeiten wie Alfred Delp, Dietrich Bonhoeffer und der Widerstandsgruppe “Weiße Rose”.

Karl Naab, der vor 125 Jahren in Dahn geboren wurde und seinen Ordensnamen nach der Stadt St. Ingbert erhielt, starb vor jetzt 75 Jahren, 1935, im Straßburger Exil. Er galt aufgrund seines publizistischen Kampfes gegen den Nationalsozialismus schon vor dessen Machtübernahme 1933 als “Hitlers schärfster Kritiker”.

Eröffneten die Ausstellung "Naab - Ein Christ gegen Hitler" in der Pfalzbibliothek: Direktor Dr. Theo Schwarzmüller und Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann mit dem Ausstellungsteam.

Die Ausstellung gibt Einblick in die heimatliche, religiöse und politische Lebenswelt Naabs. Erstmals ist der neu entdeckte Familiennachlass zu sehen, darunter über 50 Originalbriefe. Die Exponate kommen nicht nur aus Dahn wie sein genau 100 Jahre alter Primizkranz, aus Speyer wie seine Schulzeugnisse oder aus Kloster Eichstätt (Franken) wie das einzige Farbgemälde, sondern auch aus der Schweiz und aus Sachsen. Von dort erhielten die Ausstellungsmacher die Brille dieses klarsichtigen Warners, seine einzige materielle Hinterlassenschaft. Der Reisepass aus dem Kapuzinerarchiv in München dokumentiert seine abenteuerliche Flucht vor dem braunen Terrorregime durch halb Europa.

“Naab verdient einen Platz in unserer Erinnerung”, sagte Dr. Theo Schwarzmüller, Direktor des Instituts für pfälzische Geschichte und der Pfalzbibliothek, vor zahlreichen Gästen bei der Eröffnung der Expo unter dem Titel “Ein Christ gegen Hitler”. Erst jüngst hat der Historiker den Familiennachlass ausfindig gemacht und ausgewertet. Die neuen Erkenntnisse hatte er bereits bei einer Veranstaltung des Instituts und der Kolpingfamilie zum 75. Todestag Ende März in Dahn präsentiert. 200 Bürger ließen sich dabei auch durch eine NPD-Gegenaktion nicht vom Besuch dieser Gedenkfeier abschrecken. Wie inzwischen verlautet, soll die Dahner Realschule plus nach dem Pater benannt werden.

Die Ausstellung in der Pfalzbibliothek, Bismarckstraße 17, ist bis zum 7. August montags bis freitags von 9 bis 16 Uhr und samstags von 10 bis 14 Uhr zu sehen (Eintritt frei). Begleitend ist für Schulklassen ein Jugendprogramm gegen Extremismus vorgesehen, das die Journalistin Lilo Hagen gestaltet. Auch Führungen für Gruppen sind möglich. Information und Anmeldung unter Telefon 0631-3647-111 oder Fax 153.